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Reispapier Wraps

Was ist das Allerbeste, das Sie für Ihre Gesundheit, Ihr Gewicht und ein möglichst langes Leben tun können? In den letzten Jahrzehnten haben Ernährungswissenschaftler, Ärzte und Gesundheitsbehörden auf diese Frage unisono geantwortet: „Möglichst wenig Fett konsumieren“, und wir alle sind diesem Rat artig gefolgt. Brot und Getreide wurden zum heiligen Gral der Ernährungspyramide ernannt und (tierische) Fette zusammen mit Eiern, Fleisch oder Butter als Cholesterinbomben an die sündige Spitze verbannt. Die Nahrungsmittelindustrie sprang dankbar auf diesen Zug auf und produzierte massenweise Lightprodukte in Form von Yoghurts, Salatsaucen, Müslis, Keksen, Desserts und Getränken, von denen wir mit bestem Wissen und Gewissen nicht genug kriegen konnten, denn sie waren ja „gesund“, weil fettarm. Dachten wir.

Bis immer mehr Studien und nicht von der Hand zu weisende Indizien das Gegenteil bewiesen. Nun haben wir die Quittung für dieses Desaster, das der amerikanische Arzt und Bestseller-Autor Dr. Mark Hyman in seinem eben erschienen Buch Eat Fat Get Thin: Why the Fat We Eat is the Key to Sustained Weight Loss and Vibrant Health als grösstes unkontrolliertes Experiment, welches jemals an Menschen durchgeführt wurde, bezeichnet.

Obwohl wir Fett vom Speiseplan gestrichen haben, sind wir fetter denn je

Fakt ist: Wir sind kranker denn je, obwohl wir das Fett in unserem Speiseplan kontinuierlich eingedämmt haben. Wir haben keinesfalls weniger Herzinfarkte und die Zahlen an Typ 2 Diabetikern (früher auch als nicht-insulinabhängiger Diabetes oder Altersdiabetes bekannt) und Fettleibigen schiessen kometenhaft in den Himmel: 1960 litt einer von 100 Amerikanern unter Diabetes. Heute ist es bereits einer von zehn, Tendenz rapide steigend.

Weltweit leiden mehr als doppelt so viele Menschen unter Übergewicht als an Hunger

Seit den 80ern ist die Anzahl der Typ 2 Diabetiker um 700% angewachsen, betroffen sind längst auch Kinder und Jugendliche: 2008 wurde schon bei jedem vierten Teenager Diabetes 2 oder eine Vorstufe davon diagnostiziert. Weltweit leiden mehr als doppelt so viele Menschen unter Übergewicht als an Hunger, was nicht nur gesundheitliche, sondern vor allem auch gravierende finanzielle Konsequenzen mit sich bringt: Chronische vermeidbare Krankheiten werden in den nächsten 20 Jahren geschätzte 47’000 (!!!) Milliarden verschlingen – mehr als die kumulierten Bruttoinlandsprodukte der sechs grössten Volkswirtschaften der Welt. Allein in den USA werden die Gesundheitskosten in knapp 20 Jahren bereits das gesamte Steuereinkommen beanspruchen, wenn es so weiter geht. Für Bildung, Sozialwesen, Justiz oder Militär wird kein einziger Cent übrig bleiben.

Die fatalen Konsequenzen des Low-fat-Booms: Mehr Kohlenhydrate und Zucker

Wie konnte es soweit kommen? Seit jeher warnten uns Ernährungswissenschaftler, dass Fett doppelt so viele Kalorien habe wie Kohlenhydrate und Proteine. Je weniger Fett desto schlanker und gesünder, implizierten sie. Also haben wir das Fett ersetzt. Leider jedoch vorwiegend mit raffinierten Kohlenhydraten. Das Problem mit diesen ist, dass sie sich im Körper sofort in Zucker umwandeln, der wiederum in Form von Fett gespeichert wird. Wenn der Durchschnittsbürger pro Jahr also 76 kg Zucker plus 73 kg Mehl zu sich nimmt, bedeutet dies faktisch fast ein Pfund Zucker pro Kopf und Tag – eine pharmakologische Dosis, welche im Körper eine Schneise der Verwüstung anrichtet meist in Form von (chronischen) Entzündungen, Diabetes, Fettleibigkeit, Herzkrankheiten, Krebs, Demenz und Depressionen.

Warum unser Körper Fette braucht und liebt

In seinem neuen Buch Eat Fat Get Thin: Why the Fat We Eat is the Key to Sustained Weight Loss and Vibrant Health beschreibt Dr. Hyman jedoch nicht nur, wie wir in dieses fette Schlamassel hineingeraten sind. Er erklärt auch, warum unser Körper (gesunde) Fette liebt und animiert mit einem von mehreren Tausend Patienten getesteten Ernährungsplan inklusive Rezepten zu einer wirklich gesunden Lebensweise. Seine eigenen Ernährungsregeln hat er „Die Pegan Ernährungspyramide“ genannt. Pegan deshalb, weil sie das Beste aus Paleo und Vegan kombiniert. Hier ein Auszug der wichtigsten Ratschläge:

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  • Mehr Proteine und Fette zu sich nehmen z.Bsp. in Form von Nüssen (alle ausser Erdnüsse), Samen (Leinsamen, Chia, Hanf, Sesam, Kürbiskerne), Kokosnuss, Avocado, Sardinen, kaltgepresstem Olivenöl. Dazu vorwiegend nicht-stärkehaltige Gemüse essen (z.Bsp. Brokkoli, Blumenkohl, Karotten, grüne Bohnen, Pilze, Sellerie)
  • Gemüse und Früchte mit Fingerfood, einem niedrigen glykämischen Index sollten 75% unserer täglichen Nahrung ausmachen
  • Milchprodukte tendenziell vermeiden
  • Gluten vermeiden (und wenn Getreide, dann Einkorn)
  • Glutenfreies Vollkorn-Getreide nur selten essen (es erhöht den Blutzuckerspiegel)
  • Fleisch und tierische Produkte als Beilage, nicht als Hauptspeise betrachten (und wenn dann aus nachhaltiger Produktion und von der Weide)
  • Sich Zucker nur selten und als gelegentliche Belohnung gönnen (dazu zählt auch Honig, Ahornsirup oder Agavendicksaft)

Das nachfolgende Rezept für Reispapier Wraps ist eine köstliche Möglichkeit, einige Empfehlungen von Dr. Hyman gleich in die Tat umzusetzen. Reispapier wird aus Reismehl hergestellt und ist ein geschmacksneutrales, kalorienarmes Hilfsmittel, um kleine und grosse Köstlichkeiten zu verpacken. Bei uns steht das Gericht vor allem dann auf dem Menüplan, wenn wir Reste zu verwerten haben. Es animiert Kinder dazu, viel mehr gesundes Gemüse zu essen, weil es im Wrap mit wenig Fleisch oder Fisch und ein bisschen Sauce kombiniert besser schmeckt. Wir nennen es auch unser Wunschkonzert-Essen, weil wir jeweils sämtliche Zutaten in der Küche auslegen und jeder eine Bestellung aufgeben darf, von was er gerne wieviel in seinem persönlichen Wrap hätte. Man kann die Rollen problemlos vorbereiten und als to-go-Lunch mit ins Büro nehmen. Sie taugen in der Miniversion aber auch wunderbar als köstlicher, gesunder Fingerfood beim Apéro.

Rezept Reispapier Wraps:

  • 1 Packung Reispapier 
  • blanchiertes Gemüse (z.Bsp. Bohnen, Spargel, Paprika oder Zucchini)
  • frischer Salat: z.Bsp. Spinatsalat, Rucola, Lattich oder Krautsalat 
  • klein gewürfelte Tomaten
  • Gurkenstifte
  • Frühlingszwiebeln, in schmale Streifen geschnitten
  • rote oder grüne Pfefferschoten für alle, die es gerne pikant mögen
  • gebratenes Hühnchen, Rindfleisch, Fisch, Lachs, Garnelen oder Tofu – je nach Verfügbarkeit oder Lust und Laune 

Für die Sauce:

  • 60 ml Tamari oder glutenfreie Sojasauce 
  • 60 ml kaltes Wasser
  • 1 EL Mayonnaise
  • 1 TL frisch gepresster Limettensaft
  • 1 TL Sesamöl
  • 1 TL Sriracha oder eine beliebige scharfe Sauce

Zubereitung:

Eine grosse Schüssel (oder das Spülbecken) mit warmem Wasser füllen. Ein einzelnes Reispapier vorsichtig kurz durchs warme Wasser ziehen und dann entweder auf ein feuchtes Küchentuch oder ein feuchtes Haushaltpapier legen. Mit einem weiteren feuchten Haushaltpapier bedecken und dann das nächste Reispapier durchs Wasser ziehenHipstamaticPhoto-477947512.276436 und ebenso verfahren, bis man in mehreren Lagen eine genügend grosse Menge Wraps bereit gestellt hat.

Für die Sauce sämtliche Zutaten in einen verschliessbaren Becher geben und 15 Sekunden kräftig schütteln. In ein Schälchen giessen.

HipstamaticPhoto-477945544.498361Nun sämtliche „Füllmaterialien“ bereit stellen. Einen Wrap auf einen genügend grossen Teller legen, in der Mitte mit der gewünschten Füllung bedecken, zusammenfalten. Das funktioniert am besten so: linke und rechte Seite in die Mitte klappen und von unten einrollen. In der Mitte aufschneiden, auf Tellern anrichten und servieren. Die Wraps werden von Hand gegessen und vor dem Geniessen in die Sauce getaucht.

Dieses Gericht animiert dazu, kreativ zu werden. Machen Sie sich einen Spass daraus, immer wieder neue Kombinationen auszuprobieren. Je nachdem, wie man die Zutaten auf dem Wrap anordnet, kann man auch mit der Optik spielen. Beim Lachswrap erst den Lachs auf das Reispapier legen und erst dann mit den restlichen Zutaten füllen. So ergibt sich von aussen eine schöne kräftige Farbe. Auch Saucen und Gewürze laden zum Experimentieren ein: Den Lachswrap bestücHipstamaticPhoto-477946725.713471ke ich inwendig zum Beispiel immer mit ein wenig Meerrettich-Mousse oder frischem Meerrettich. Habe ich Rindfleischreste, verwende ich ein wenig Tartarsauce. Die Kinder hingegen lieben Sweet-Chili-Sauce, vor allem zum Hühnchen. Gehen Sie mit den Saucen jedoch sparsam, vor allem, wenn diese nicht selbst gemacht sind.

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