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Suppenhuhn auf moderne Art

Wann haben Sie zuletzt ein Suppenhuhn gegessen? Wussten Sie, dass von den mehr als 2 Millionen ausgedienten Legehennen in der Schweiz nicht einmal 20 Prozent konsumiert werden? Der Rest landet in der Biogas-Produktion, weil die beiden Grossbetriebe der marktbeherrschenden Detailhändler, Micarna und Bell, seit 2010 keine Legehennen mehr schlachten.

Würde jede Familie ein Suppenhuhn im Jahr essen, müssten keine Hennen mehr kompostiert werden

Ziel wäre es jedoch, wie anno dazumal alles Hühnerfleisch für die menschliche Ernährung zu nutzen. Würde jede Schweizer Familie, die Eier konsumiert, auch nur ein einziges Suppenhuhn pro Jahr essen, müsste keine einzige Henne mehr kompostiert werden. Würden die mindestens 500’000 überzähligen Suppenhühner anstelle von (oftmals importiertem) Pouletfleisch gegessen, müssten 500’000 Mastküken weniger aufgezogen, gefüttert und geschlachtet werden.

Zu Grossmutters Zeiten gehörte das Suppenhuhn zum Haushalt wie das wöchentliche Vollbad. Die Hennen lebten so lange, bis sie keine Eier mehr legten und das Fleisch aufgrund des Alters des Tieres regelrecht zäh geworden war. Heutzutage jedoch werden die Legehennen meist schon nach nur einem Jahr ersetzt, und so schmeckt selbst das Fleisch von turbogemästeten Käfighühnern in der Suppe noch zart, obwohl es sich natürlich empfiehlt, nach Möglichkeit nur artgerechtes Biofleisch zu kaufen.

Die heilsame Wirkung von Omas Hühnersuppe

Wenn früher jemand krank war, kochte Oma eine Hühnersuppe. Inzwischen ist deren heilsame Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen: Forscher der Universität Nebraska konnten belegen, dass Hühnersuppe Krankheitserreger blockiert, die Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute auslösen können. Zudem liefert so eine Suppe gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine, Eisen und Zink – das gibt gerade im Winter noch mehr Power fürs geschwächte Immunsystem.

Fertigbouillon kann rauschgiftähnliche, suchterzeugende Substanzen enthalten

Leider aber sind immer weniger Menschen willens oder in der Lage, ein Gericht 2-3 Stunden köcheln zu lassen. Sie greifen lieber zu fertigen Bouillonwürfeln, die nicht nur die gesunde Kraft von Hühnerfleisch und Gemüse, sondern vor allem Stärke, Maltodextrin (als Verdickungsmittel), Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat, Dinatriuminosinat), und künstliche Aromastoffe beeinhalten. Bei einigen dieser chemischen Substanzen handelt es sich um rauschgiftähnliche, suchterzeugende Verbindungen, die über die Schleimhäute ins Blut und von da direkt ins Gehirn gelangen. Dort erzeugen sie künstlich Appetit, indem sie u.a. die Funktion unseres Stammhirns stören, das neben den elementaren Körperfunktionen unsere Gefühlswahrnehmung und daher auch den Hunger regelt.

In Tierversuchen hatten Glutamate einen zerstörerischen Effekt aufs Gehirn

Zwar kommen Glutamate auch in natürlichen Lebensmitteln vor (z.Bsp. Tomaten oder Käse), und es wird immer wieder postuliert, der Verzehr sei absolut unbedenklich. In Tierversuchen konnte der Heidelberger Alzheimerforscher Professor Konrad Beyreuther jedoch nachweisen, dass Glutamate einen zerstörerischen Effekt aufs Gehirn haben: Nervenzellen bei Jungmäusen- und Ratten starben ab. Die erwachsenen Tiere waren übergewichtig, im Alter litten sie an Diabetes und Herzkrankheit. Wer sich regelmäßig dem Einheitsgeschmack von Glutamat aussetzt, verliert zudem die Sensibilität für das natürliche Aroma von Lebensmitteln. Das ist nicht zu befürchten, wenn man industriell hergestellte Lebensmittel wo immer nur möglich meidet.

Rezept Suppenhuhn auf moderne Art:

  • 1 Suppenhuhn, gewaschen und küchenfertig
  • 1 Pack asiatische Reisnudeln (optional)
  • 1 ganzer Bund Stangensellerie, grob zerkleinert
  • 1 Knollensellerie, grob zerkleinert
  • 1 Stange Lauch gewaschen und zerkleinert (inkl. dunkelgrün)
  • 6-8 Karotten, geschält und grob zerkleinert
  • 1 grosse Gemüsezwiebel oder 2 Zwiebeln, grob zerkleinert
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln (ich bevorzuge thailändische)
  • 3-4 Knoblauchzehen, geviertelt
  • 1 Bund Federkohl, Strunk von den Blättern entfernt, mundgerecht geschnitten
  • 2-3 Stück Pak Choi, mundgerecht geschnitten
  • 2-4 rote Pfefferschoten, klein geschnitten (optional)
  • 2 Bund glatte Petersilie
  • 1/2 Bund Maggikraut (Liebstöckel)
  • 3-4 Blätter Salbei
  • 4-5 Thymianzweige
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Bund Koriander
  • Saft von 2-3 frischen Limetten
  • 1 Schuss naturtrüber Apfelessig
  • 1 EL ganze schwarze Pfefferkörner
  • grobes Meersalz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

IMG_2021Das Huhn unter fliessendem kalten Wasser gut waschen und in einen möglichst grossen Topf legen. Die Hälfte des Stangenselleries, die Hälfte der Karotten, den Lauch, die Gemüsezwiebel, die Knoblauchzehen, die Pfefferkörner, die Thymianzweige, das Maggikraut, die Salbeiblätter, das Lorbeerblatt, 2 EL Meersalz, 1 EL Pfefferkörner und einen Schuss des Apfelessigs dazu geben und mit IMG_2026Wasser auffüllen, bis alle Zutaten grosszügig bedeckt sind. Kurz zum Kochen bringen, dann die Temperatur zurückschalten und 3 Stunden bei kleinster Flamme mit halb zugedecktem Deckel sieden lassen.

IMG_2028Das Huhn mit einer Fleischgabel aus dem Topf heben und auf einem Teller zum Warmhalten in den auf 50° vorgeheizten Ofen geben. Die Brühe entweder durch ein Sieb in einen sauberen Topf giessen oder das Gemüse mit einer Kelle aus der Brühe fischen und wegwerfen. Die Brühe erneut aufkochen und den Rest der Karotten, Selleriestangen, Knollensellerie und den Pak Choi dazu geben, weitere 20-30 Minuten ziehen lassen, bis das Gemüse bissfest ist.

IMG_2030In der Zwischenzeit die thailändischen Frühlingszwiebeln klein hacken und in einem separaten Gefäss zur Seite stellen. Die Pfefferschoten, den Koriander und die glatte Petersilie klein schneiden und ebenfalls zur Seite stellen. Die Limetten auspressen und in einem Gefäss zur Seite stellen. Das geniessbare Fleisch des Suppenhuhns auslösen und in einer separaten Schüssel zum Warmhalten wieder zurück in den Ofen stellen, den Rest entsorgen. Gleichzeitig einen separaten Topf mit Wasser zum Kochen bringen für die Reisnudeln. Wenn das Gemüse im Suppentopf fast gar ist, für die letzten 5 Minuten noch den Federkohl mitkochen lassen. Die Reisnudeln ins kochende Wasser geben, vom Herd nehmen und ziehen lassen.

IMG_2034Zum Servieren tiefe Teller bereit halten. Zunächst eine Portion Suppenhuhn in die Teller legen. Eine Kelle Reisnudeln dazugeben. Mit Brühe und Gemüse aus dem Suppentopf auffüllen. Einen kleinen Schuss frischen Limettensaft drüber giessen. Mit Frühlingszwiebeln, Pfefferschoten, Koriander und Petersilie garnieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Sofort geniessen. Ich stelle üblicherweise alle Zutaten auf den Tisch, so dass sich jeder nach Lust und Laune bedienen und nachschöpfen kann. Die Suppe hält sich, wenn kühl aufbewahrt, für 2-3 Tage. Sie ist eine praktische und besonders genussvolle Gesundheitsvorsorge für die ganze Familie und vor allem bei kalter Jahreszeit eine Wohltat für die Seele.

Tip: Man kann dieses Rezept anstatt als Suppe auch einfach nur zur Herstellung selbst gemachter Hühnerbrühe verwenden und diese dann portionenweise einfrieren. In diesem Fall empfiehlt es sich, das gekochte Hühnerfleisch kalt in einem Sandwich oder als Salat zu geniessen!

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