Anton leidet seit geraumer Zeit unter einer chronischen Nebenhöhlen-Entzündung. Innerhalb von zwei Monaten wurden ihm zweimal Antibiotika verabreicht, seit Wochen nimmt er täglich Cortison-Spray. Den hat ihm der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist auf nicht absehbare Zeit als Dauertherapie verschrieben, weil er entzündungshemmend und abschwellend wirkt.
Die Symptome aber sind dennoch nicht verschwunden: Anton hat eine chronisch verstopfte Nase, ständigen Hustenreiz durch Ausfluss, häufig Hals- oder Ohrenschmerzen, dazu wiederkehrende Kopfschmerzen und generell das Gefühl, oft mehr krank zu sein als gesund.
Mindestens 10 Prozent der Bevölkerung leidet an hartnäckigen Schleimhaut-Entzündungen
Anton steht mit seinen Beschwerden nicht allein da. Mindestens zehn Prozent der Bevölkerung leidet unter hartnäckigen Schleimhaut-Entzündungen im Hals-Nasen-Ohrenbereich. Die genaue Ursache dafür suchen Mediziner bis heute.
Auf die Frage, warum sich sein Gesundheitszustand trotz Operation und therapeutischen Massnahmen noch immer kein bisschen verbessert habe, erhielt Anton vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt die Antwort, 30 Prozent der Bevölkerung vertrage halt unser Klima schlecht: „Die ständigen Temperaturwechsel setzen den Schleimhäuten zu.“
Hierzu gibt es keine seriösen Studien, sagt der Arzt. Damit war das Thema erledigt!
Da Auswandern als Option nicht in Frage kam, antwortete Anton, ein Bekannter von ihm habe ebenfalls chronische Beschwerden gehabt, die komplett verschwunden seien, seit er konsequent kein Weizen mehr esse… ob eventuell nicht auch hinter seinem Problem eine allergische Reaktion oder Unverträglichkeit stecken könnte? „Es gibt hierzu keine seriösen Studien“, entgegnete der Arzt. Damit war für ihn das Thema erledigt.
Nicht aber für Anton. Er meldet sich in einer ganzheitlichen Naturheil-Praxis an, um der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Dort stellte sich heraus, dass Anton tatsächlich (negativ) auf Weizen reagiert. Die Ärztin erklärte ihm, die Ursache seines Problems liege in der Darmschleimhaut verborgen.
Wie Weizen im wahrsten Sinne des Wortes den Darm verkleistert
Bei einer Weizen-Intoleranz oder Sensibilität reagiert der Betroffene auf das Klebereiweiss Gluten. Dieses kann im wahrsten Sinne des Wortes den Darm verkleistern. Da die meisten Menschen Gluten aufgrund von fehlenden Enzymen nicht vollständig verwerten und unverdaute Peptide im Darm zurückbleiben, kommt es insbesondere im Dünndarm häufig zu chronischen Entzündungen, welche die bereits ramponierte Darmwand so angreifen, dass sie durchlässig wird. Jetzt können unverdaute Peptide ungehindert bis in die Blutbahn vordringen und dort unerwünschte Immunreaktionen auslösen. Man spricht in diesem Falle von einem Leaky-Gut-Syndrom.
Auf Dauer führt dies nicht nur zu Mangelerscheinungen aufgrund einer reduzierten Nährstoffaufnahme, sondern möglicherweise auch zu Durchfall, Blähungen, Völlegefühl bis hin zu Erbrechen oder Appetitlosigkeit – und indirekt eben auch zu Entzündungen in den Atemwegen. Denn aus ganzheitlicher Sicht stehen sämtliche Schleimhäute in Darm, Nase, Nebenhöhlen und Lunge miteinander in Verbindung und beeinflussen sich gegenseitig.
Bei Anton kam erschwerend hinzu, dass seine Darmschleimhaut durch die mehrfache Einnahme von Antibiotika und starken Entzündungshemmern zusätzlich ramponiert war, weil damit enorm viele gesunde Bakterien abgetötet wurden, so dass sich sein Problem quasi mit jeder neuen Medikamentierung des Arztes nur noch verschlimmerte statt verbesserte – ein Teufelskreis, denn eine gestörte Darmflora kann die Ursachen vieler weiterer Krankheiten sein.
Jetzt nimmt Anton täglich hochdosierte Probiotika mit mehreren Bakterienstämmen ein, um seine Darmflora wieder aufzubauen. Gleichzeitig hat er seine Ernährung umgestellt. Er verzichtet seit zwei Monaten konsequent auf Weizen und alle mit weizenhaltigen Zusätzen versetzten Produkte. Das hat am Anfang Umdenken und ein bisschen Organisation erfordert, funktioniert mittlerweile aber ganz gut.
Nie hätte Anton gedacht, dass ein Teig aus Gemüse so lecker ungemüsisch schmecken kann
Husten und Ohrendruck sind bereits verschwunden, und Anton fühlt sich insgesamt fitter und gesünder. „Ich brauche keine wissenschaftlich fundierten Studien, die beweisen, dass es mir besser geht, wenn ich auf gewisse Dinge verzichte“, sagt er bestimmt. „Das einzige, was für mich zählt, ist, dass ICH es weiss, weil ich den Unterschied ja selber fühle!“
Von allen Dingen hatte sich Anton in seinem neuen, weizenfreien Leben am meisten davor gefürchtet, künftig keine Pizza mehr essen zu dürfen. Inzwischen hat er mit verhaltener Begeisterung den glutenfreien Pizzateig von Buitoni gekostet. Der absolute Favorit auf seinem neuen Speiseplan ist jedoch diese knusprige Brokkoli-Pizza. Nie hätte Anton gedacht, dass ein Teig aus Gemüse so lecker „ungemüsisch“ schmecken kann, berichtete er mir nach der ersten Kostprobe.
Der Brokkoli-Pizzateig ist relativ einfach und schnell herzustellen, und ja, natürlich schmeckt er nicht ganz genau wie ein herkömmlicher Pizzateig. Dafür aber ist er soooo gesund, verwandelt sich nicht direkt in Hüftgold und kann daher viel häufiger und ohne schlechtes Gewissen genossen werden. Mal mit Mozzarella, mal nur mit Rosmarin in Form einer grünen Focaccia. Mal mit Rohschinken und Feigen und mal mit viel saftigem Rucola, Pesto und gerösteten Pinienkernen.
Tönt lecker? Finde ich auch! Viel Spass beim Ausprobieren und guten Appetit!
Rezept Brokkoli Pizzateig (für 1 grosses Blech):
- 450 g roher Brokkoli (Röschen, ohne den dicken Stamm)
- 100 g Haferflocken
- 3 Eier von glücklichen Hühnern
- ca 30 g fein geriebener frischer Parmesan
- 1 TL Meersalz
Fürs Topping:
- zwei Handvoll Spinat
- eine Handvoll Erbsen
- blanchierte grüne Spargeln
- ein paar Pinienkerne
- ein paar Blätter Basilikum oder Rucola
- Mozzarella
Pikante grüne Salsa:
- 1 Bund glatte Petersilie
- 1 Bund Koriander
- 1 Bund Basilikum
- eine kleine Knoblauchzehe
- 1-2 frische grüne Jalapenos
- Meersalz und Pfeffer
- ca. 60 ml kaltgepresstes Olivenöl
Erwärme den Backofen auf 240 Grad Ober- und Unterhitze.
Kleide ein grosses rechteckiges Backblech mit Backpapier aus.
Mahle die Haferflocken in einem leistungsstarken Mixer oder Food Processor bis sie eine mehlähnliche Konsistenz haben.
Schneide vom Brokkoli den dicken Stamm ab und verwende nur die Röschen. Du benötigst davon 450 g. Gib diese ebenfalls in den Mixer oder Food Processor zu den Haferflocken und mixe weiter, bis sich eine feine, krümelige Masse ergeben hat.
Zuletzt kommen Parmesan, Eier und Salz hinzu. Pulsiere solange, bis alles gut vermengt ist. Beachte, dass dieser Teig grundsätzlich eine viel feuchtere Konsistenz hat als ein Pizzateig im herkömmlichen Sinn.
Gib die Masse auf ein Backpapier im Blech und plätte sie nun mit Deinen Händen oder einem Spachtel in Form. Achte darauf, dass der Teig möglichst gleichmässig flach und dünn ist. Falls Du lieber ein Wallholz zur Hilfe nimmst, lege ein weiteres Backpapier AUF den Teig, so dass der Teig zwischen zwei Backpapieren liegt, und walle das Holz auf dem Backpapier über den Teig. So bleibt das Wallholz nicht am Teig kleben und der Teig lässt sich einigermassen gut in Form bringen.
Schiebe das Blech nun für ca. 15-20 Minuten in den Backofen, bis die Masse leicht goldbraun und fühlbar knusprig geworden ist.
Während der Teigboden im Ofen brutzelt, kannst Du die Zutaten für das Topping bereit stellen und die grüne pikante Salsa zubereiten. Dafür einfach alle Zutaten in einen Mixer geben, bis eine homogene, sämige Masse entstanden ist.
Nimm das Blech mit dem vorgebackenen Teig aus dem Ofen und lasse es kurz 2-3 Minuten ausdampfen.
Verteile die grüne Salsa auf dem Teig, wobei Du am Rand ca 1.5 cm frei lässt. Belege die Pizza mit den Toppings, bevor Du Sie für weitere ca. 15 Minuten in den Ofen gibst, bis der Mozzarella leicht gebräunt und schön verlaufen ist.
Nimm die fertige Pizza aus dem Ofen. Dekoriere sie mit den frischen Basilikum- oder Rucolablättern und allenfalls frischen, geviertelten Feigen oder ein zwei Scheiben Parmaschinken (sei kreativ!!!). Gib ein paar Spritzer Olivenöl, Salz und Pfeffer drüber und serviere sie sofort.