Brot ist aus unserer Esskultur kaum wegzudenken: Fast 50 kg verzehren wir pro Kopf und Jahr. Nicht nur, weil es unseren Körper mit Kohlenhydraten und Eiweissen versorgt, sondern auch, weil es einfach so gut schmeckt.
Seit einigen Jahren hat die beliebte Sättigungsbeilage jedoch gewaltig an Popularität eingebüsst. Sie wurde von der Low-Carb-Bewegung als überflüssiger Dickmacher abgestempelt, immer häufiger mit gesundheitlichen Beschwerden wie Blähungen, Magenkrämpfen und Durchfall in Verbindung gebracht, und schliesslich im Zusammenhang mit der Diskussion um das problematische Klebereiweiss Gluten gänzlich stigmatisiert – Bestseller wie Weizenwampe: Warum Weizen dick und krank macht oder Dumm wie Brot: Wie Weizen schleichend Ihr Gehirn zerstört trugen ihr übriges dazu bei.
In den USA lebt schon jeder zehnte Haushalt glutenfrei. Auch hierzulande generiert die Industrie schwindelerregende Umsätze, weil sich Reformhaus-Spartenprodukte neuerdings als trendige Discounter-Massenware verkaufen. Die enthalten zwar kein Gluten mehr, dafür aber oft übermässig viel Zucker und belastende Zusatzstoffe wie z.Bsp. Cadmium.
Selbst gemacht, gesunde Alternativen zum täglichen Brot
Viel gescheiter, als glutenfreie Produkte fertig zu kaufen, ist es deshalb, selber Alternativen zum täglichen Brot herzustellen, wenn man darauf nicht verzichten kann oder will.
Zum Beispiel in Form dieser leckeren Sandwich Schnitten. Sie sind gluten- und getreidefrei und enthalten statt dessen jede Menge verstecktes, gesundes Gemüse, von dem wir sowieso viel zu wenig essen. Ausserdem sind sie ruckzuck gemacht, wenn man sich eine halbe Stunde Zeit dafür nimmt, und einen guten Mixer oder Food Processor im Haus hat. Die gibt es inzwischen als Zubehör zu einem normalen Stabmixer bereits ab ca. 50 Franken – zum Beispiel hier Braun MultiQuick MQ 70 EasyClick Küchenmaschinen-Aufsatz (1.500 ml), schwarz.
Als Basis für die Schnitten kannst Du zwischen Brokkoli, Randen, Karotten, Blumenkohl oder Knollensellerie wählen. Dazu benötigst Du noch ein wenig Mandelmehl, Kokosmehl oder Leinsamenmehl, ein paar Kräuter Deiner Wahl und ein paar Eier. That’s it!
Die Brote lassen sich luftdicht verpackt einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Du kannst sie zum Einklemmen benutzen oder Canapés draus machen und sie jeden Tag nach Lust und Laune anders bestücken. Im Gegensatz zu herkömmlichem Gebäck, das den Blutzuckerspiegel in die Höhe jagt, und damit die Fettverbrennung blockiert, kurbeln diese Schnitten den Stoffwechsel an und enthalten auch sonst jede Menge gesunder Vitalstoffe – auch für Menschen, die sich nicht glutenfrei ernähren.
Rezept gesunde Schnitten aus Brokkoli:
- 500 g roher Brokkoli-Röschen
- 100 g Mandelmehl (oder Kokosmehl oder Leinsamenmehl)
- eine Handvoll frische Kräuter (z.Bsp. Thymian, Rosmarin, Maggikraut, Schnittlauch oder Petersilie. Ich bevorzuge viel Basilikum)
- 4 Eier von glücklichen Hühnern
- 1 TL Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- evtl. ca. 30 g Parmesan (optional)
Zubereitung:
Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Ein Backblech mit einem Backpapier auslegen, ein weiteres Backpapier bereit stellen.
Den Brokkoli in einem Küchenmixer oder Food Processor auf Reiskorngrösse zerkleinern. Du benötigst davon genau 400 Gramm. Stelle den Rest zur Seite und schütte die abgewogene Menge Brösel zurück in den Mixer.
Jetzt mixst Du die Kräuter, das Mandelmehl, den Parmesan, das Salz und den Pfeffer dazu und anschliessend nach und nach alle Eier, bis eine feste, homogene Masse entstanden ist. Knete diese mit den Händen zu einer Kugel und lege sie auf das Backblech.
Nun kannst Du den Teig entweder mit den Händen in eine ca 7.5 mm dicke, rechteckige Masse drücken. Oder Du kannst ein Backpapier auf die Kugel legen und den Teig mit einem Wallholz in die entsprechende Form bringen, in dem Du das Wallholz auf dem Papier hin- und her rollst. So verhinderst Du, dass der Teig am Wallholz kleben bleibt.
Schieb das Blech für ca 25 Minuten in die Mitte des Ofens, bis der Teig goldbraun ist. Lass ihn für einen Moment auskühlen und schneide ihn dann mit einem Pizzarad oder einem Messer in gleichmässige, rechteckige Stücke.
Anmerkung: Du kannst den Parmesan nach Wunsch auch weglassen. Ich finde, er verleiht dem Brot ein gutes Aroma, ebenso wie der Basilikum. Du kannst aber auch Koriander, Maggikraut, Schnittlauch oder Petersilie verwenden, wenn Dir das köstlicher erscheint. Experimentiere! Ich persönlich finde, die Schnitten schmecken mit Mandelmehl am besten, weil die Mandeln ihnen ein leicht süssliches Aroma verleihen. Da ich Mandeln jedoch nicht (mehr) vertrage, verwende ich statt dessem Kokos- oder Leinsamenmehl. Achtung: Mandelmehl und geriebene Mandeln sind nicht das gleiche Produkt! Mandelmehl ist feiner als geriebene Mandeln.
Rezept gesunde Schnitten aus Randen:
- 250 g rohe Randen, gewaschen und geschält
- 250 g Knollensellerie oder Blumenkohl
- 100 g Mandelmehl (oder Kokosmehl oder Leinsamenmehl)
- eine Handvoll frische Kräuter (z.Bsp. Thymian, Rosmarin, Maggikraut, Schnittlauch oder Petersilie. Ich bevorzuge viel Basilikum)
- 4 Eier von glücklichen Hühnern
- 1 TL Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- evtl. ca. 30 g Parmesan (optional)
Gleiche Vorgehensweise wie oben.
Rezept gesunde Schnitten aus Karotten:
- 250 g rohe Karotten, gewaschen und geschält
- 250 g Knollensellerie oder Blumenkohl
- 100 g Mandelmehl (oder Kokosmehl oder Leinsamenmehl)
- eine Handvoll frische Kräuter (z.Bsp. Thymian, Rosmarin, Maggikraut, Schnittlauch oder Petersilie. Ich bevorzuge viel Basilikum)
- 4 Eier von glücklichen Hühnern
- 1 TL Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- evtl. ca. 30 g Parmesan (optional)
Gleiche Vorgehensweise wie oben.
Toppings für Avocado Schnitten:
- ein paar Scheiben Gemüse Schnitten
- 1 Avocado, geschält und in Scheiben geschnitten
- etwas Mayo- oder Veginaise
- wenig getrocknete Chili-Flocken
- Salz und Pfeffer
Ein Klassiker für einen schnellen Imbiss in der neuen Trend-Küche. Wenn Du magst, kannst Du auch mal ausprobieren, die Schnitten zu toasten. Ansonsten lassen sie sich mit jedem beliebigen Topping bestücken. Verschieden farbige Brote mit verschiedenen Toppings ergeben eine schöne, abwechslungsreiche kalte Platte für die ganze Familie. Beispiele gefällig?
- Mandelmus und Bananenscheiben (eine leckere Frühstücks-Variation)
- Meerrettich-Creme mit frischem Lachs aus nachhaltiger Fischerei, Zwiebelringen und Kapern
- scharfer Senf mit Pouletbrust-Aufschnitt, Currygewürz und Kresse
- Tomaten-Mozzarella mit wenig Olivenöl und Basilikum
- Rohschinken mit Rucola, frischen Feigen und allenfalls ein bisschen Ziegenfrischkäse
- Thunfisch-Paté
- oder pikante Pestosauce mit ein paar gerösteten Pinienkernen
Die Inspiration zu diesem Rezept habe ich aus meinem derzeitigen Lieblings-Kochbuch Die grüne Küche für jeden Tag: Schnell, gesund und vegetarisch.
Viel Spass beim Ausprobieren und guten Appetit!