An alle, die diesen Sommer zu Hause verbringen und sich über unser Miesepeterwetter ärgern: Es besteht wenig Hoffnung! Der König der Muotathaler Wetterschmöcker prophezeit nach einem weiteren durchwachsenen, nasskühlen Monat erst ab dem 20. Juli zu den Hundstagen sommerlich warmes Bergtourenwetter. Davor gäbe es keine drei schöne Tage am Stück. Wem dies jetzt gleich die Tränen in die Augen treibt so wie mir, sollte sich für einen Moment hinsetzen, dreimal tief durchatmen, die Augen schliessen und sich in Gedanken an einen wunderschönen Ort beamen. Wenn man es richtig macht, kann man plötzlich den Sand zwischen den Zehen fühlen, hört die Wellen rauschen und riecht dazu den salzigen Duft des Meeres.
Poke ist billiger als Sushi und spannender als Ceviche
Ich bin so neulich nach Hawaii gereist und habe ein kulinarisches Souvenir mitgebracht: Poke. Poke ist ein hawaiianisches Traditionsgericht aus rohen Fischstückchen, die mit schmackhaften Saucen mariniert und verschiedenen Toppings kombiniert werden. Es ist billiger als Sushi, viel spannender als Ceviche und der derzeit heisseste Foodtrend in den USA. In New York, wo man Poke bis vor wenigen Monaten an einem einzigen Ort an der Upper West Side finden konnte, schiessen Poke-Restaurants seit Anfang Jahr wie Pilze aus dem Boden. Das Beste sei Sons of Thunder verriet der Food-Kolumnist der New York Times. Der Trend zum gesunden „Fast Casual Food“ kommt wie so viele andere auch aus Los Angeles, wo es die Leute von Santa Monica bis Downtown längst gewohnt sind, täglich Schlange zu stehen für ihre Poke-Bowl.
Alles, was man benötigt, ist Reis, Fisch, ein paar Toppings und leckere Saucen
Das Spannende an Poke ist der geschmackliche Mix aus europäischen, amerikanischen, asiatischen und Maori-Einflüssen. In Hawaii ist Ahi Poké ein traditioneller Fischsalat auf der Basis von Yellofin Tuna, Lachs oder rohen Schalentieren, üblicherweise mit Sesam, Chili, Zwiebeln, Seaweed, Wasabi und Macadamianüssen als Vorspeise serviert. Ich finde es Prickelnder, alle Zutaten einzeln auf den Tisch zu stellen, so dass sich jeder seine Schüssel nach eigenem Gusto zusammenstellen kann. Alles, was man benötigt ist eine Basis (z.Bsp. Reis), einen oder mehrere Fische in Sushi-Qualität, ein paar Toppings und natürlich eine oder mehrere leckere Saucen. Diejenigen aus dem nachfolgenden Rezept sind extrem schnell und einfach zubereitet und schmecken unglaublich gut. E’ai kaua! Guten Appetit!
Rezept Poke (für 4 Personen):
- 400 – 500 g Fisch in Sushi-Qualität und in ca 2 cm grosse Würfel geschnitten
- 1 Bund (thailändische) Frühlingszwiebeln, fein gehackt
- 1-2 Avocado, in ca 2 cm grosse Würfel geschnitten
- 3-4 Jalapenos (oder Chilischoten), in feine Scheibchen geschnitten
- 1 italienische Gurke, durch den Spiralschneider gedreht
- 1-2 Zucchini, durch den Spiralschneider gedreht
- 200 g Edamame
- 1/2 Bund Koriander, zerpflückt
- 5-6 EL Ao-Nori (gemahlene Nori Algen)
- 5-6 EL Macadamianüsse, in grobe Stücke gehackt
- 5-6 EL Sesamkerne
- 3-4 EL frischer Ingwer
- Meersalz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- 250 g Sushi- oder Klebreis (oder normaler Reis)
Den Reis nach Anleitung auf der Packung gar kochen. In der Zwischenzeit die gewünschten Saucen zubereiten (siehe Rezepte weiter unten), sämtliche Zutaten bereitstellen, in Schälchen anrichten und auf den Tisch stellen.
Üblicherweise wird es so gehandhabt, dass sich jeder ein bisschen Basis (in diesem Falle Reis) in seine Schale schöpft. Dann wählt man einen Fisch und verschiedene Toppings aus, gibt diese über den Reis, sucht sich eine Sauce aus, schüttet ein wenig davon über die Schale und vermischt alles gut mit Stäbchen oder Besteck.
Wer den spannenden Mix aus östlichen und westlichen Einflüssen auf seine Geschmacksknospen bringen will, sollte eine gute Melange aus sämtlichen, oben erwähnten Ingredienzien in seine Bowl geben. Man muss aber nicht nicht unbedingt alle Zutaten zur Hand haben. Wie so oft ist auch hier Kreativität gefragt. Man kann vieles weglassen oder austauschen, ganz nach Lust und Laune eben.
Rezept Classic Sauce:
- 8 EL Tamari (oder Sojasauce)
- 4 TL geröstetes Sesamöl
- 4 EL Reisessig
Rezept Ponzu Sauce:
- 8 EL Ponzu
- 4 EL frisch gepresster Limettensaft
Rezept Wasabi Sauce:
- 8 EL Tamari (oder Sojasauce)
- 2 TL Wasabipaste
- 4 EL Reisessig
Rezept Spicy Mayo:
- 8 EL Vegenaise (oder Mayonnaise)
- 4 TL geröstetes Sesamöl
- 4 TL Sriracha
Die Zubereitung der Saucen ist ganz einfach. Für sämtliche Saucen gilt: Einfach alle Zutaten in ein Schälchen geben und gut mischen. Diese Saucen und die Inspiration zu diesem Rezept stammen aus dem neuesten Kochbuch von Gwyneth Paltrow It’s All Easy: Delicious Weekday Recipes for the Super-Busy Home Cook.