Jedes Jahr veröffentlicht die Oscar-Preisträgerin und leidenschaftliche Hobbyköchin Gwyneth Paltrow in ihrem Blog goop zu Jahresbeginn eine einwöchige Detox-Diät mit wundervollen Rezepten. In der Einleitung werden jeweils die Regeln bekanntgegeben: kein Zucker, kein Gluten, keine Milchprodukte, kein Koffein, kein Alkohol, kein rotes Fleisch, keine Schalentiere, kein weisser Reis. Auch auf der Liste der üblichen Verdächtigen: Nachtschattengewächse (also u.a. Tomaten, Auberginen, Paprika, Chilischoten, Kartoffeln jeder Art).
Warum Gisele Bündchen und Tom Brady niemals Tomaten essen
In der gleichen Woche habe ich gelesen, dass auch das bestverdienende Model der Welt, Gisele Bündchen, und ihr Ehemann, NFL-Quarterback Tom Brady, auf Nachtschattengewächse verzichten. Und zwar immer, nicht nur während einer Detox-Phase. Ihr Privat-Koch Allen Campbell verriet in einem Interview mit dem Boston Globe nicht nur, dass die beiden Superstars sich zu 80% ausschliesslich von Gemüse ernähren, sondern auch, warum Tomaten höchstens einmal pro Monat auf dem Speiseplan stehen: „Sie verursachen im Körper Entzündungen.“
Nun darf man sich selbstverständlich fragen, wie sinnvoll es ist, sich für die schlanke Linie oder sportliche Höchstleistungen einem derart rigorosen Ernährungsplan zu unterwerfen. Andrerseits arbeiten gerade solche Superstars, deren Kapital ihr Körper ist, häufig mit führenden Ärzten und Ernährungsspezialisten zusammen, gehen neue Wege und probieren Methoden aus, die bei uns oft erst Jahre später auf dem Radar auftauchen, erst kopfschüttelnd belächelt und dann doch Mainstream werden.
Nachtschattengewächse sind wenig bekannte Auslöser für Entzündungen und chronische Schmerzen
Tatsächlich ist der Verzehr von Lebensmitteln aus der Pflanzengruppe der Nachtschattengewächse ein wenig bekannter Auslöser für Entzündungsprozesse, Arthritis und chronische Schmerzen. Das liegt an sogenannten Alkaloiden, einem natürlichem Insektizid, das die Pflanze vor Insekten schützen soll, indem es ihre Zellmembranen zerstört. Auf den Menschen haben diese organischen Verbindungen leider eine ähnliche Auswirkung. Sie können zu Entzündungsreaktionen und zu einer Überreaktion des Immunsystems führen und in seltenen Fällen gar die Durchlässigkeit des Darms erhöhen (Leaky Gut Syndrom).
Bei Menschen, die regelmässig unter Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen, Magenbeschwerden, Verspannungen, Hautausschlägen, Schlaflosigkeit oder Depressionen leiden, liegt die Ursache dafür möglicherweise in einer Unverträglichkeit oder einem übermässigen Überkonsum von Nachtschattengewächsen. Um dies herausfinden, muss man die Lebensmittel für die Dauer von mindestens 6 Wochen, besser 3 Monate, konsequent und komplett meiden – einen ärztlichen Schnelltest gibt es leider nicht. Wenn der Leidensdruck gross genug ist, lohnt sich ein Verzicht auf Zeit vielleicht? Möglicherweise merkt der eine oder andere dann plötzlich, wie sich seine Gesundheit dramatisch verbessert – mehr Informationen hier.
Die gesundheitlichen Vorteile von Porridge
Ich persönlich habe mir vorgenommen, der Ursache meiner ungewohnten Kopfschmerzen auf den Grund zu gehen und in nächster Zeit mal ein bisschen darauf zu achten, was ich esse. Ich war mir dieser Zusammenhänge in der Form nicht bewusst. Für mich bedeutet das vor allem: Für eine Weile auf meine geliebten Heidelbeeren zum Frühstück zu verzichten. Statt dessen habe ich heute Porridge gekocht. Porridge ist ein ursprünglich aus Schottland stammendes Arbeiter-Frühstück auf der Basis von Haferflocken. Diese enthalten neben Eiweissen und Vitamen viele Ballaststoffe, welche die Verdauung regulieren und lange satt machen, weil sie den Blutzucker- und Cholesterinspiegel im Zaum halten.
Das Schöne am Porridge ist, dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind und sich jeder nach Lust und Laune seine eigene Komposition zusammenstellen kann. Die meisten Porridge-Gerichte sind süss und mit Apfel, Zimt, Vanille, Honig, Feigen, Beeren oder Nüssen angereichert. Ich habe mich für eine herzhafte Variante mit Gemüse entschieden und dem Ganzen eine subtile asiatische Note verliehen.
Rezept Porridge asiatisch angehaucht (für 2-3 Personen):
- 1 Tasse glutenfreie Haferflocken (oder normale Haferflocken)
- 2 EL Chiasamen (kann man auch weglassen)
- 1 EL helle Leinsamen (ebenfalls optional)
- 1 Tasse Kokosmilch (oder Reismilch, Sojamilch oder normale Milch
- 1 Tasse Wasser
- 1 Tasse Gartenerbsen
- 1/2 Bund thailändische Frühlingszwiebeln, gehackt (oder 1-2 normale Frühlingszwiebeln)
- 1-2 Stangen Federkohl, entstielt und gehackt
- 1 EL helle Sesamkerne
- 1 TL Tamari oder glutenfreie Sojasauce (oder normale Sojasauce)
- 1 EL helle Misopaste
- 1 TL Sesamöl
- Meersalz oder Himalayasalz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- 1 Prise Cayennepfeffer
Zubereitung:
Alle Zutaten bereit stellen. Haferflocken, Chiasamen, Leinsamen, Milch und Wasser in einen Topf geben, aufkochen lassen und unter ständigem Umrühren auf kleiner Flamme wenige Minuten köcheln lassen. Achtung: Die Masse verfestigt sich sehr schnell und kann leicht anhocken, wenn man nicht aufpasst. Sobald die Flocken eine cremige Konsistenz haben, Topf vom Herd nehmen und kurz quellen lassen.
Die restlichen Zutaten untermischen und abschmecken. Mit genügend Salz und Pfeffer würzen. Dann mit Frühlingszwiebeln dekorieren und gleich servieren.
Hallo Sandra, habe Deinen Beitrag gelesen und ich frage mich braucht es Models und Schauspieler, die uns die gesunde Ernährung propagieren. Steckt wirklich Ehrlichkeit dahinter oder nur das mediale Interesse?
Das Gegenteil ist der Fall. Tom Brady ist einer der erfolgreichsten, bekanntesten und best bezahlten Athleten der Welt. Erst im Oktober hat er sich exponiert und die Lebensmittel-Giganten Coca Cola und Kellog’s öffentlich diskreditiert, und damit riskiert, ins Schussfeuer der Kritik zu geraten, weil er es als Vorbild von Millionen von Kindern und Jugendlichen als seine Aufgabe ansieht, diese über Ernährung und die Folgen von übermässigem Zuckerkonsum aufzuklären. Sein Lebensstil ist keine Show, sondern eine Haltung, und dafür zolle ich ihm Respekt.
http://profootballtalk.nbcsports.com/2015/10/12/tom-brady-calls-out-coca-cola-frosted-flakes-as-poison-for-kids/
http://www.bunte.de/sport/tom-brady-auf-kriegsfuss-mit-coca-cola-kelloggs-171431.html