Es gibt Tage, an denen ich erst kurz nach sieben aus dem Büro komme, hektisch in den nächsten Supermarkt renne, weil der Kühlschrank zu Hause leer ist, und mich verzweifelt frage: „Was soll ich jetzt bloss noch zum Abendessen kochen?“ An solchen Tagen ist die Versuchung gross, einfach ins Tiefkühlregal zu greifen, um schnell irgendein Fertiggericht in den Backofen zu schieben. Das wäre der gewohnheitsmässig einfachste Weg. Aber nicht der richtige.

Industriell verarbeitete Fertig-Nahrungsmittel enthalten meist zahlreiche Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Emulgatoren, Geschmacksverstärker, Süssstoffe, Zitronensäure, Bindemittel, gehärtete Fette, Transfette, krebserregendes Nitritpökelsalz und oft auch synthetische Vitamine oder Mineralstoffe, weil kaum noch natürliche darin enthalten sind. All dies ist für den Körper irritierend und alles andere als gesundheitsfördernd.

Die negativen Auswirkungen von Konservierungsstoffen auf die Zellen

Beispiele gefällig? Einige Konservierungsstoffe und Antioxidationsmittel können sehr leicht negative Auswirkungen auf einzelne Zellstoffwechselprozesse haben, die unter anderem zu einem Sauerstoffmangel der Zellen führen, was deren Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Andere können bei Kindern zu Verhaltensstörungen in Form von Hyperaktivität, Konzentrationsstörungen, Lernschwächen oder Schlafstörungen führen. Künstliche Farbstoffe hingegen können Allergien, Neurodermitis oder Hautekzeme auslösen, die Abwehrkräfte schwächen und zu Asthmaanfällen führen. Und Glutamat wiederum kann nicht nur die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen, sondern schleust gleich noch Schwermetalle oder andere sich im Körper befindlichen Gifte mit dort rein.

Der drastische Anstieg von Lebensmittel-Allergien in der Bevölkerung

In den USA sind Lebensmittel-Allergien in der Bevölkerung zwischen 1997 und 2011 um 50 Prozent gestiegen. Alle drei Minuten muss jemand wegen einer Allergie in den Notfall. Ich bin mir ziemlich sicher, künstliche Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln, Umweltgifte, synthetische Düngemittel und giftige Unkraut-, Pilz- und Insektenvernichtungsmittel in Obst und Gemüse, sowie mit Hilfe von Antibiotika und artfremdem, gentechnisch verändertem Futtermittel gemästete Tiere und deren Produkte sind der Grund dafür.

Stoppen können wir diese drastische Entwicklung nur, wenn wir uns bewusst werden, dass das, womit wir uns täglich ernähren, massgeblich unsere Gesundheit definiert. Nicht die Medikamente aus der Apotheke, die lediglich die Symptome bekämpfen, wenn wir schon krank sind. Sondern die immer wiederkehrende Entscheidung, welche Lebensmittel wir kaufen, wie wir diese zubereiten und welchen Lebensstil wir führen. Diese Verantwortung können wir nicht abgeben. Es liegt in unserem Ermessen, ob wir uns nach einem langen, vollgepackten Tag für Fertigpizza entscheiden oder für ein selbst gekochtes Gericht.

Bereits eine gute Mahlzeit am Tag kann die Gesundheit spürbar verbessern

Bereits eine gute Mahlzeit am Tag aus nachhaltigen, einfachen Zutaten kann Gesundheit, Energie und Wohlbefinden spürbar verbessern. Und oftmals ist dafür weder viel Zeit noch Aufwand nötig.

Anregungen für gesunde Schnellgerichte

Ein paar Anregungen für gesunde Schnellgerichte findet man in dem im Sommer erschienen Buch Die 50 gesündesten 10-Minuten-Rezepte (Gesund-Kochbücher BJVV) von Dr. Anne Fleck, bekannt aus der Fernsehserie „Die Ernährungsdocs“. Das Rezept für den hier vorgestellten Fitness Burger stammt vom Chefkoch des Lanserhofs, eines der weltweit führenden Resorts für moderne, ganzheitliche Medizin, nachhaltige Regeneration und Prävention.

Gemäss Angaben im Buch benötigt man für die Zubereitung des Lanserhof Fitness Burgers gerade mal 7 Minuten und 59 Sekunden. Das klingt rekordverdächtig. Aber selbst wenn es am Ende zehn oder fünfzehn Minuten sind, erhält man dafür u.a. eine ordentliche Portion verdauungsfördernde Bitterstoffe, Papain zur Thromboseprävention und gegen entzündliche Krankheiten, viele Vitamine fürs Immunsystem und ein richtig leckeres Fastfood-Menu mit wenig Kalorien. Ich hab dafür ein Daumen-Hoch von meiner Familie erhalten. Die Pizza wäre sicher nicht besser angekommen und auch nicht schneller servierbereit gewesen.

Rezept Lanserhof Fitness Burger (für 4 Personen)

• 2 EL Ghee (oder Kokosbutter) 
• 4 Minutensteaks à 50 g von glücklichen Weidetieren (Hähnchen, Truthahn oder Rinderfilet)
• 1 Apfel ohne Gehäuse in 1/2 cm dicke Streifen geschnitten
• 1 Birne ohne Gehäuse in 1/2 cm dicke Streifen geschnitten
• 1 Chicorée, Blätter abgetrennt und gewaschen
• 80 g Radicchio, Blätter abgetrennt und gewaschen
• 1 Papaya, Kerne entfernt, in kleine Würfelchen geschnitten
• 50 g Schafsjoghurt (oder Skyr oder griechischer Yoghurt)
• etwas Kerbel, gehackt (oder Kresse)
• Meersalz
• frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
• Cayennepfeffer
• Paprika oder Chilipulver
• 4 Bio-Urdinkelbrötchen (oder selbst gemachte, glutenfreie Hamburgerbrötchen)

Das Fleisch mit etwas Pfeffer, Paprika und Chilipulver würzen. Wer mehr Geschmack benötigt, darf es auch mit wenig Senf einreiben.

Zwei Pfannen auf mittlerer Hitze erwärmen, das Ghee auf beide Pfannen verteilen. Das Fleisch in einer der Pfannen auf jeder Seite mindestens 1 Minute anbraten, dann darin ruhen lassen.

In der anderen Pfanne gleichzeitig Apfel- und Birnenscheiben 2 Minuten schwenken. Chicorée und Radicchio unterheben und 2 Minuten ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

In der Zwischenzeit in einer kleinen Schüssel die Papayawürfelchen mit Joghurt und Kerbel verrühren. Mit Chilipulver, Cayennepfeffer, Paprika, Salz und Pfeffer würzen.

Die Brötchen halbieren und auf dem Toaster oder im Ofen kurz erwärmen. Mit Früchten, Fleisch und Salat belegen. Den Papayajoghurt darauf verteilen, mit Kerbel oder Kresse garnieren, zuklappen und servieren.

Rezept selbst gemachte glutenfreie Hamburger Brötchen (für 4 Brötchen):

• 115 g Mandelmehl (aus dem Reformhaus oder vom Online-Shop)
• 1 EL Bio-Flohsamenschalenpulver (aus dem Reformhaus)
• 5 g Backnatron
• 2.6 g Meersalz
• 3 Eiweiss (90 g)
• 5 ml (1 TL) Bio-Apfelessig
• 160 ml kochendes Wasser

Zubereitung:

Den Backofen auf 175° C vorheizen. Backblech mit einem Backpapier auslegen. Mandelmehl, Flohsamenschalenpulver und Backnatron in einer mittelgrossen Schüssel vermischen. Eiweiss und Apfelweinessig in einer kleinen Schüssel verquirlen. Dann zur Mandelmischung geben und mit einem Handmixer oder Spachtel zu einem dicken Teig vermischen. 

Nun das kochende Wasser zugiessen und schnell einarbeiten. Aus dem Teig vier gleich grosse Kugeln formen und auf das vorbereitete Backblech setzen. Flach drücken, so dass sie ungefähr 2.5 cm dick sind. Nach Wunsch mit Meersalzflocken oder Sesam bestreuen. 40-50 Minuten im Ofen backen. Dann auf einem Drahtgitter auskühlen lassen und bis zur weiteren Verwendung zur Seite stellen oder in einem luftdichten Behälter aufbewahren, wenn sie nicht sofort benötigt werden.

Hinweis: Es ist bei diesem Rezept enorm wichtig, sich akkurat an die Mengenangaben zu halten. Nur dann ist ein Backerfolg garantiert. Eine Waage, die auf Zehntelgramm genau messen kann hilft – eine Investition, die sich auf Dauer bezahlt machen wird.