Wenn der Sommer partout nicht kommen will, müssen wir ihn halt selber ins Haus zaubern. Am besten funktioniert dies mit einer selbst gemachten Tomatensuppe. Nichts schmeckt so sehr nach Sonnenschein und guter Laune wie das Aroma erntefrischer Tomaten mit Basilikum. Weil viele Tomatensorten aber oft auch im Sommer und gerade bei solchen Wetterverhältnissen nach wenig bis gar nichts schmecken, verwenden wir bei diesem Rezept einen kleinen Trick, um dem Geschmack auf die Sprünge zu helfen.
Der Trick besteht darin, die Tomaten langsam im Ofen zu rösten bis fast alle Feuchtigkeit verdampft ist und die Ränder karamellisiert sind, als wären sie sonnengetrocknet. Der Prozess dauert je nach Dicke und Beschaffenheit der Tomaten zirka 3-5 Stunden. Ein ganzes Kilo Früchte schrumpft so auf eine Menge, die gerade noch in ein kleines Schälchen passt. Dafür intensiviert sich der Geschmack um ein Vielfaches. Die so entstandenen Stückchen aromatisieren jedes Gericht und schmecken auch auf belegten Broten oder in Sandwiches super. Man kann sie auf Vorrat produzieren. Mit etwas Olivenöl halten sie sich luftdicht verschlossen im Kühlschrank mindestens eine Woche.
Für dieses Tomatensuppen-Rezept habe ich ein Blech langsam gerösteter Tomaten und eine Dose Pelati verwendet. Wenn’s mal schnell gehen muss, kann man statt dessen auch 2 Dosen Pelati verwenden. Dann steht die Suppe in weniger als einer halben Stunde genussbereit auf dem Tisch. Wir essen sie am liebsten zum Abendessen mit selbst gemachtem Knoblauch Knusperbrot. Sie schmeckt aber auch als Lunch und sogar kalt wie ein Gazpacho, da sie idealerweise eine ähnlich dickflüssige Konsistenz hat.
Tip: Die doppelte Menge zubereiten und die Hälfte einfrieren oder tags darauf als Pasta-Sauce verwenden.
Rezept karamellisierte Tomaten (für 1 Blech):
- 1 kg Tomaten oder Cherrytomaten
- 3-4 EL Olivenöl
- Meersalz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Den Ofen auf 140° (Umluft) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auskleiden. Die Tomaten waschen, entstielen, halbieren und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden (Cherrytomaten halbieren). Auf dem Backblech verteilen. Mit wenig Olivenöl beträufeln, salzen, pfeffern.
Für ca. 2-4 Stunden in den Ofen schieben und langsam karamellisieren lassen. Zwischendurch ein paar Mal kurz die Ofentür öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Die Tomaten sollten am Ende fast knusprig und leicht gebräunt sein.
Rezept Knoblauch Knusperbrot:
- 1 Zirbelbrot, 2-3 Bürli oder 4-6 Scheiben Ihres Lieblingsbrotes (funktioniert hervorragend auch mit älterem Brot)
- 3-4 EL Olivenöl
- 3-4 Knoblauchzehen
Den Ofen auf 200° vorheizen. Das Brot längs in zwei Teile aufschneiden und mit der Schnittfläche nach oben auf ein Backblech legen. 3-4 Knoblauchzehen halbieren. Mit der Schnittfläche kräftig über das Brot reiben. Das Olivenöl in ein kleines Gefäss giessen. Die Hälfte der Knoblauchzehen durch eine Knoblauchpresse pressen, zum Olivenöl geben, umrühren. Mit einem Pinsel gleichmässig auf dem Brot verteilen. Salzen, pfeffern. Ca. 20-30 Minuten im Ofen rösten, bis das Brot am Rand gebräunt und richtig knusprig geworden ist.
Rezept Tomatensuppe ( für 4 Personen):
- 1 Blech karamellisierte Tomaten (ich habe hier die Sorte „Berner Rose“ verwendet, weil es eine einheimische Sorte ist, die gut von Allergikern vertragen wird, wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Karotin, Vitamin B1 und B2 enthält, und sich wegen ihres großen Fleischanteils hervorragend für Tomatensuppen und -saucen eignet)
- 1 Dose Pelati
- 2 EL kaltgepresstes Olivenöl
- 50 g Butter
- 1 grosse Zwiebel, fein gehackt
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 3 EL Tomatenpüree
- 1/2 Bund Basilikum, zerpflückt
- 1/2 Liter Gemüse- oder Hühnerbouillon (idealerweise selbst hergestellter Fond)
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- Meersalz
In einem dicken Bräter Olivenöl und Butter auf mittlerer Hitze erwärmen. Zwiebel und 1/2 Teelöffel Salz hinzufügen. Kurz umrühren, zudecken und 10 Minuten schmoren lassen.
Den Knoblauch, den Basilikum und das Tomatenmark hinzufügen. Zwei Minuten rührbraten, dann die karamellisierten Tomaten und die Dose Pelati samt Saft dazu geben. Die Pelati mit dem Kochlöffel etwas aufbrechen, nun die Bouillon in den Topf giessen. Die Mischung ganz kurz aufkochen und 20 Minuten auf kleiner Flamme zugedeckt köcheln lassen. Man kann den Topf auf kleinster Hitze und unter Aufsicht auch einige Stunden länger auf dem Herd stehen lassen – umrühren nicht vergessen!
Unmittelbar vor dem Servieren wird die Suppe mit einem Stabmixer direkt im Bräter oder in einem Küchenmixer püriert. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken, evtl. mit einem Schuss Crème fraiche verfeinern.
Die Inspiration zu diesem Gericht stammt aus dem neuesten Kochbuch von Gwyneth Paltrow It’s All Easy: Delicious Weekday Recipes for the Super-Busy Home Cook. Ich habe das Rezept leicht abgeändert.