Mit dem Sommer verlagert sich unser Leben endlich wieder mehr nach draussen. Zeit, die Terrasse auf Vordermann zu bringen und den Grill zu säubern, denn was gibt es Schöneres, als an lauwarmen Abenden die Holzkohlen anzuzünden und bei Kerzenlicht unter Sternen zu essen?
Fleischkonsum: Empfohlen ist eine Menge in der Grösse der Handfläche
Für unsere Gesundheit sind Grillpartys leider nicht immer ganz so gut wie für unser Gemüt. Vor allem deshalb, weil wir dazu tendieren, das Fleisch jedes Mal zum Hauptbestandteil der Mahlzeit zu machen und gleich ganze Berge davon zu essen. Empfohlen ist jedoch eine Verzehrmenge in der Grösse unserer Handfläche, was üblicherweise einer Viertelportion entspricht. Der Rest des Tellers sollte vor allem aus Gemüse und zu kleinen Teilen aus stärkehaltigen Sättigungsbeilagen wie Reis oder Kartoffeln bestehen.
Selbstverständlich gönnen wir alle uns hin und wieder „Schummeltage“, und das ist auch in Ordnung so. Allerdings sollten diese die Ausnahme sein und nicht die Regel. Der Pro-Kopf-Fleischkonsum in den USA beträgt 120 kg im Jahr. Bei uns sind es etwas weniger als die Hälfte, aber immer noch knapp 150 g pro Tag, also mehr als doppelt soviel wie die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Warum übermässiger Fleischkonsum unserem Körper nicht bekommt, möchte ich im nachfolgenden Blogpost erklären.
Warum übermässiger Fleischkonsum unserem Körper nicht bekommt
Es fängt mit den Würsten an. Diese können bei regelmässigem Konsum – genauso wie der Verzehr von verarbeitetem Fleisch insgesamt – gemäss jüngsten Warnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO krebserregend sein. Sie ordnete gepökeltes, geräuchertes oder anderswie haltbar gemachtes Fleisch derselben Gruppe Schadstoffe zu, in der sich auch Tabakrauch, Asbest, UV-Strahlung und alkoholische Getränke befinden. Auch unverarbeitetes rotes Fleisch wurde in eine Reihe mit schädlichen Substanzen wie dem Herbizid Glyphosat, zum Doping verwendete anabole Steroide oder Kaminfeuer-Rauch gestellt.
Fleischfachverbände und Produzenten bezeichneten dies als Fleisch-Terrorismus. Sie verteidigen ihr Gärtchen, in dem sie sich darauf beziehen, dass es sich hierbei lediglich um Wahrscheinlichkeiten handle, und dass nicht nur der Fleischkonsum an sich, sondern auch andere Lebensumstände wie Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel oder Stress Krankheiten begünstigen. Damit haben sie nicht ganz Unrecht. Allerdings ist ein übermässiger Fleischkonsum auch aus ganzheitlicher medizinischer Sicht bedenklich.
Die Folgen von Übersäuerung aufgrund zu vieler tierischer Produkte
Tierische Produkte (Fleisch, Wurstwaren, Fisch, pasteurisierte Milchprodukte) sind neben verarbeiteten Fetten und Ölen, Zucker, Backwaren, Getreideprodukten, Fertiggerichten und kohlensäurehaltigen Getränken die Hauptursache für die zunehmende Übersäuerung vieler Menschen, die den Körper schleichend und unbemerkt krank macht. Eine dauerhafte Überversorgung mit diesen Produkten und eine daraus resultierende Übersäuerung kann sich zu Beginn in Symptomen wie Schlafstörungen, Hautproblemen, Haarausfall, Cellulite oder Übergewicht zeigen. Auch Psyche und Nervensystem können betroffen sein. In fortgeschrittenem Zustand können sich jedoch ernste Störungen wie Magen-Darm-Erkrankungen, Pilzerkrankungen, Rheuma, Gicht, Arthrose, Bandscheibenvorfälle, Krebs u.v.a.m. entwickeln.
Das ideale Verhältnis der Säuren zu den Basen in unserem Körper liegt bei 20:80. In diesem Zustand funktionieren alle Organe optimal. Verschiebt sich dieses Verhältnis aufgrund eines ungesunden Lebensstils jedoch in die falsche Richtung, spricht man von Übersäuerung. Es gelangen mehr Säuren in den Körper als Basen zur Neutralisation zur Verfügung stehen. Der Körper ist überfordert, es können nicht mehr alle Säuren ausgeschieden werden. Zwar kann er nun seine internen Basendepots in den Knochen, dem Haarboden, den Blutgefässen oder dem Bindegewebe anzapfen, um möglichst viele Säuren zu binden und wieder loszuwerden. Allerdings ist dies ein Leben auf „Pump“, denn die fehlenden Basen in den Depots können nur über die Nahrung wieder aufgefüllt werden. Ist diese dauerhaft basenarm, entsteht ein teuflischer Kreislauf, der zu den oben genannten Gesundheitsproblemen führt.
Folgende Massnahmen helfen, den Säure-Basen-Haushalt langfristig wieder ins Gleichgewicht zu bringen
- Achten Sie bewusster darauf, was Sie essen, und steigen Sie auf eine basenüberschüssige Ernährung um
- Verzichten Sie wo immer möglich auf Fertigprodukte
- Trinken Sie täglich mindestens 2 Liter stilles Wasser
- Vermeiden Sie Stress (auch negative Gedanken erzeugen Säuren)
- Bewegen Sie sich regelmässig und moderat, wann immer möglich an der frischen Luft (Vorsicht: übermässiger Sport ist ebenfalls säurebildend)
- Unterstützen Sie Ihren Körper bei der Ausleitung von Säuren durch die Einnahme basischer Nahrungsergänzungen, mit basischen Bädern und dem Verwenden basischer oder zumindest pH-neutraler Körperpflegemittel
Das nachfolgende Gericht ist eine äusserst schmackhafte Form, den Körper mit gesunden, basischen Nährstoffen zu versorgen. Es taugt nicht nur als Sättigungs-Beilage zum Grillplausch. Es schmeckt auch solo ganz hervorragend, vor allem in Kombination mit dem Dattel-Hummus. Das Rezept dazu stammt aus dem Buch Eat Better Not Less von Nadia Damaso. Ich habe es teilweise abgeändert.
Rezept Gemüse Tarte (für ein Kuchenblech von 30 cm Durchmesser):
- 2 Süsskartoffeln
- 3 rote Zwiebeln
- 2 festkochende Kartoffeln
- 2 Äpfel (idealerweise Boskop)
- 1 frische Randen-Knolle (Rote Beete)
- 1/2 Bund frischer Salbei
- kaltgepresstes Olivenöl
- Meersalz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- Backpapier oder Butter zum Bestreichen der Backform
Zubereitung:
Den Ofen auf 180° vorheizen. Das Kuchenblech mit Backpapier auslegen.
Das Gemüse gut waschen und schälen. Anschliessend entweder mit Hilfe eines Allesschneiders oder mit einem scharfen Messer von Hand quer in 2 mm dicke Scheiben schneiden. Abwechselnd von aussen nach innen kreisförmig in die Form legen. Mit dem Olivenöl beträufeln, salzen, pfeffern. Die Salbeiblätter mit einer Schere in Streifen schneiden und auf der Tarte verteilen.
In der Ofenmitte bei 180° so lange backen bis die Zwiebel karamellisiert und die Ränder leicht gebräunt sind (ca 40 Minuten). Warm servieren.
Tip: Nicht mit den Zwiebeln geizen, denn sie sind es, die zusammen mit den Äpfeln in der Ofenhitze karamellisieren und dem Gericht eine unvergleichliche Note verleihen.
Für den Dattel-Hummus:
- 5-6 Medjool Datteln, entsteint
- 250 g gekochte Kichererbsen (oder 1 Dose)
- 1 EL Tahini
- 1/2 Knoblauchzehe
- 1 EL kaltgepresstes Olivenöl
- 1.5 EL Zitronensaft
- 1 dl Mandelmilch (oder normale Milch)
- Meersalz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Die Datteln für 10 Minuten in kochend heisses Wasser legen.
Die restlichen Zutaten mit Hilfe eines leistungsstarken Mixers / Stabmixers pürieren, bis eine cremige Masse entsteht. Die Datteln hinzugeben, nochmals pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.